Anselm Grün: Gier. Auswege aus dem Streben nach immer mehr. (Vier-Türme-Verlag) Münsterschwarzach 2015, 158 Seiten.
Die Gier begleitet uns ein Leben lang. Wir sollen sie nicht auslöschen, sondern in die richtige Bahn leiten. "Es geht (…) darum, die zerstörerische Kraft der Gier in eine lebensspendende Kraft zu verwandeln" (10). Wie das gelingen könnte, zeigt uns der Verfasser, Mönch des süddeutschen Benediktinerklosters Münsterschwarzach, in seinem einfach geschriebenen Buch. Er legt neutestamentliche Texte überzeugend aus und lässt auch frühchristliche Schriftsteller sowie zeitgenössische Philosophen sprechen. Es ist ein wichtiges Buch, weil es einem Phänomen nachgeht, das zu unserem Menschsein gehört. Im Originalton hört sich das so an: "Der Mensch, der völlig frei ist vom Gefühl der Gier, begehrt allerdings auch keine Lebendigkeit. Er lebt einfach nur dahin. Daher ist es wichtig, die Gier in echte Lebenslust zu verwandeln" (144).
