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 Versammlung der Schweizer Bischofskonferenz (SBK)

Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) hat sich vom 5. bis 6. September 2016 im Benediktinerkloster Fischingen zur 313. Ordentlichen Versammlung getroffen.

Die Mitglieder der SBK haben sich über die gegenwärtigen Bestrebungen ausgetauscht, in der Schweiz ein Verbot der Burka und ähnlicher Bekleidungen zu erreichen. So werden derzeit Unterschriften gesammelt für das Zustandekommen einer Volksinitiative, welche die Aufnahme eines Vermummungsverbots in die Schweizer Bundesverfassung verlangt. Die Bischöfe sehen das als Zeichen einer ernst zu nehmenden Verunsicherung. Die in der Schweiz gewährleistete Religionsfreiheit schützt das Tragen religiöser Kleidung und andere religiöse Zeichen im öffentlichen Raum. Dabei muss die Bekleidungsweise es erlauben, sich jederzeit zu erkennen zu geben, um die Sicherheit und das friedliche Zusammenleben zu ermöglichen.

In Kürze

  • Die Arbeitsgruppe Islam bereitet die Publikation einer Informationsschrift zum Thema der Barmherzigkeit in den drei monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam) vor. Die Schrift wird voraussichtlich noch in diesem Herbst zum Abschluss des Jahres der Barmherzigkeit erscheinen.
  • Die Schweizer Bischofskonferenz wird am 9. März 2017 in Bern eine Studientagung zur Nacharbeit am Nachsynodalen Schreiben «Amoris Laetitia» durchführen.

Treffen mit dem Apostolischen Nuntius

Der Apostolische Nuntius in der Schweiz, Erzbischof Thomas Edward Gullickson, war Gast an der Versammlung der Bischofskonferenz. Er war begleitet vom neuen Nuntiaturrat Mgr. Chibuike Onyeaghala. Der brüderliche Besuch bot Gelegenheit zu einem offenen und persönlichen Austausch.

Ernennungen

Die Schweizer Bischofskonferenz ernennt:

  • Pater Branko Radoš OFM, Luzern, zum nationalen Koordinator für die kroatischen Missionare in der Schweiz,
  • Pater Ephrem Bucher OFMCap, Mels SG, zum Mitglied des Fachgremiums «Sexuelle Übergriffe im kirchlichen Umfeld».

Ökumenisches Gipfeltreffen – Unterwegs zu mehr Gemeinsamkeit

Am 6. und 7. September 2016 hat im Kloster Fischingen (TG) ein Treffen zwischen der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) und dem Rat des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) stattgefunden. Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Bedeutung eine internationale Studie für die Ökumene in der Schweiz hat. Darüber hinaus wurden zwei für die Reformationsfeiern 2017 in Vorbereitung befindliche ökumenische Projekte besprochen.

Gott hat für uns eine Mission in dieser Welt, um sie in ihrer Gebrochenheit und ihren Nöten zu heilen. Und er hat die Kirche berufen, daran teilzuhaben. Dies ist die Kernaussage des Dokuments «Die Kirche – auf dem Weg zu einer gemeinsamen Vision», das vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) zusammen mit Vertretern der römisch-katholischen Kirche erarbeitet worden ist.

«Das gemeinsame Nachdenken darüber hat uns erneut bewusst gemacht, dass wir unsere innerchristlichen Spaltungen überwinden müssen, wenn wir Gottes Auftrag entsprechen wollen», so Kirchenbundspräsident Gottfried Locher: «Der Blick auf die gemeinsamen Herausforderungen bei der Weitergabe des christlichen Glaubens und angesichts der Nöte der Welt hilft uns dabei.»

Im Gottesdienst erinnerte der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, Charles Morerod, in seiner Predigt zu den Lesungen des Tages daran, «dass wir nicht nur da sind, um die Welt besser zu organisieren, sondern die Gegenwart Gottes zu achten, indem wir auf sein Wort hören, das uns manchmal sticht».

Darüber hinaus wurden zwei ökumenische Projekte für die Reformationsfeiern 2017 besprochen. Erstens findet am 1. April in Zug eine ökumenische Feier zu 600 Jahren Nikolaus von Flüe und 500 Jahren Reformation statt, die von der Bischofskonferenz und dem Kirchenbund zusammen mit weiteren Partnerorganisationen organisiert wird. Zweitens planen der Kirchenbund und die Bischofskonferenz gemeinsam einen Pavillon der Schweizer Kirchen an der «Weltausstellung Reformation» in Wittenberg (Deutschland) vom 20. Mai bis 10. September 2017.

Dies war die dritte gemeinsame Klausurtagung von Bischofskonferenz und Kirchenbund. Sie bieten Raum für Gespräche über Fragen der Ökumene und die Gelegenheit, die fruchtbare Zusammenarbeit weiterzuentwickeln.