Stellungnahme der SBK - Dilexi te: Ein starkes Wort
Bischof Charles Morerod, Präsident Schweizer Bischofskonferenz SBK, reagiert mit Überzeugung auf das erste Apostolische Schreiben des Heiligen Vaters Leo XIV., das am 9. Oktober veröffentlicht wurde. Papst Franziskus unterzeichnete am 4. Oktober sein erstes Apostolisches Schreiben mit dem Titel Dilexi te – «Ich habe dich geliebt». Es basiert auf einem Text, den Papst Franziskus vorbereitet hatte, und enthält einige Überlegungen, die Leo hinzugefügt hat. Ziel ist es, dass «alle Christen den tiefen Zusammenhang zwischen der Liebe Christi und seinem Ruf, den Armen nahe zu sein, erkennen mögen» (§ 3). Papst Franziskus wählte seinen Namen gerade wegen der Bedeutung der Armen im Leben Jesu Christi, die sich im gesamten Leben des heiligen Franz von Assisi widerspiegelt. Papst Leo wählte seinen Namen in Anlehnung an Leo XIII., den «Papst der Soziallehre der Kirche» im Kontext der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts. Dies bedeutet, sich von der Illusion eines durch Reichtum erlangten Glücks abzuwenden, sich für ein einfaches Leben zu entscheiden und Christus in den Armen zu erkennen.
Im Lichte der Bibel fordert die Lage der Armen unsere Gesellschaften und die Prioritäten in unserem Leben heraus. Gott zeigt, wie wichtig ihm die Armen sind, indem er sich selbst arm macht. Das veranlasst den Papst zu der Frage: «Oft frage ich mich, warum trotz solcher Klarheit der Heiligen Schrift in Bezug auf die Armen viele weiterhin glauben, sie könnten die Armen ausblenden» (§ 23). Tatsächlich: «Es ist unbestreitbar, dass die vorrangige Stellung Gottes in der Lehre Jesu mit dem anderen Grundpfeiler einhergeht, dass man Gott nicht lieben kann, wenn man nicht auch den Armen Liebe erweist.» (§ 26). « ... dass in jedem zurückgewiesenen Migranten Christus selbst an die Türen der Gemeinschaft klopft» (§ 75).
Armut ist nicht nur eine Frage der materiellen Mittel: Sie umfasst auch die Situation und Versorgung von Kranken und Leidenden sowie von Gefangenen – möglicherweise Sklaven oder Insassen unserer Gefängnisse –, einschliesslich des Angebots von Ausbildungen und Hilfen bei der Arbeitssuche. Die Motivation für diese Hilfe ist die Nachahmung des Sohnes Gottes, der sich arm gemacht hat. Sie zeigt sich in den verschiedenen Formen des religiösen Lebens und muss alle Gläubigen berühren.
Der Papst erinnert an wesentliche Elemente des Christentums, obwohl die Armut noch immer weit verbreitet ist und die öffentliche Hilfe für Arme stark reduziert wurde. Sein Text verfolgt keinen vorrangig negativen Ansatz, sondern erinnert positiv an die Rolle der Kirche: «Eine Kirche, die der Liebe keine Grenzen setzt, die keine zu bekämpfenden Feinde kennt, sondern nur Männer und Frauen, die es zu lieben gilt, das ist die Kirche, die die Welt heute
braucht» (§ 120).
+ Charles Morerod OP
Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg
Präsident der Schweizer Bischofskonferenz
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Katholischer Medienpreis 2026
Wie jedes Jahr richtet die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) auch 2026 den katholischen Medienpreis aus, der in vier Kategorien verliehen wird:
- Veröffentlichungen auf Social Media
- Texte (online oder gedruckt)
- Video (TV oder online)
- Audio (Radio oder Podcast)
Jede Kategorie hat einen Gewinner. Unter den vier Gewinnern erhält nur einer den Hauptpreis. Die Preise werden wie folgt aufgeteilt:
- Der Hauptpreis mit einem Wert von 2000 Franken;
- Einen Preis für jede der drei anderen Kategorien mit einem Wert von 1000 Franken.
Die Medien in all ihren Formen sind für den Verkündigungsauftrag der Kirche von entscheidender Bedeutung. Sie regen zum kritischen Nachdenken an, dienen als Instrument für den Austausch von Ideen und Idealen und tragen entscheidend dazu bei, die Kirche und ihre Botschaft bei unseren Zeitgenossen zu repräsentieren.
Die eingereichten Bewerbungen werden von einer Jury geprüft, die die drei Sprachregionen und verschiedene Medienbranchen vertritt.
Mit diesem Preis prämiert die Schweizer Bischofskonferenz mediale Arbeiten, die
- über das kirchliche Leben berichten
- die christlichen Werte unterstützen
- das humanitäre oder soziale Bewusstsein stärken
- zum brüderlichen Zusammenleben zwischen verschiedenen Gemeinschaften, Religionen, Kulturen oder Individuen beitragen.
Zusammensetzung der Jury
- Davide Adamoli – Journalist, Archivar der Diözese Lugano
- Bernard Litzler – ehem. Direktor des Centre catholique des médias, Lausanne
- Bruno Scheible – ehem. Journalist des St. Galler Tagblatts
- Sebastian Schafer – Vorstandsmitglied Pfarrblatt Bern
- Flavio Bundi – Journalist RTR, Graubünden
- Arianna Estorelli – Stv. Leiterin Kommunikationsdienst SBK, Freiburg
- Maurice Greder – Leiter Kommunikationsdienst SBK, Freiburg
Voraussetzungen
Für eine Kandidatur zugelassen werden:
- Fernsehdokumentationen
- Radiosendungen
- Artikel in Prinzmedien oder Internet
- Visuelle Beiträge auf sozialen Medien
- Podcasts
Nicht zugelassen werden:
- Monographien
- Wissenschaftliche Artikel
- Theologische Veröffentlichungen
- Predigten
- Die Werke müssen zwischen dem 1. Januar 2025 und dem 31. Dezember 2025 veröffentlicht oder ausgestrahlt worden sein.
Einreichung von Kandidaturen
Kandidaturen können von Einzelpersonen oder Institutionen eingereicht werden.
per Mail an: kommunikation@bischoefe.ch
per Post an: Schweizer Bischofskonferenz, Kommunikationsdienst, Postfach 118, CH-1701 Freiburg
Einsendeschluss ist der 15. Januar 2026
Die Preisverleihung findet am 23. April 2026 in Bern in Anwesenheit des Jurypräsidenten und des Medienbischofs statt. Die Preisträger müssen bei der Preisverleihung anwesend sein.
Schweizer Bischofskonferenz SBK